Johann König (Jahrgang 1981) ist durch seine Eltern schon als Kind von Künstlern und ihrer Kunst umgeben. Darunter weltberühmte Namen wie Andy Warhol, Gerhard Richter, Isa Genzken, Rosemarie Trockel, Martin Kippenberger uvm. Er saugt diese Kunstwelt auf. Ein tragischer Unfall mit elf Jahren wirft ihn aber komplett aus der Bahn. Eine Schachtel mit Leuchtspurmunition explodiert in seiner Hand und seine Augen werden dabei schwer verletzt. Es folgen Operationen und eine schreckliche Leidenszeit. Mit vierzehn verlässt er die Familie und geht nach Marburg in ein Blindeninternat. Am tiefsten Punkt erkennt er, dass Kunst seine Rettung ist. Noch vor dem Abitur gründet er 2002 in Berlin seine Galerie Johann König. Er realisiert erste Ausstellungen von später international etablierten Künstlern - der Aufstieg ist hart, das Geld oft knapp. Schließlich pachten er und seine Frau Lena die St.-Agnes-Kirche in Kreuzberg und lassen sie drei Jahre lang für Millionen renovieren. Seit der Eröffnung 2015 üben dieser spektakuläre Ort und die darin stattfindenden Ausstellungen eine große Anziehungskraft auf Kunstinteressierte und Sammler aus. Seine Berliner Galerie gilt heute als eine der wichtigsten der Gegenwartskunst in Deutschland. Doch wie gelang der künstlerische und wirtschaftliche Aufstieg? Wie findet König die interessanten Künstler mit Potential? Wie entstehen Preise am oft intransparenten - ja vielleicht sogar manipulierten - Kunstmarkt? Kritik und Krisen hat König immer wieder überstanden. Manuel Koch schaut mit dem "blinden Galeristen" auf die neue Konkurrenz - die Künstliche Intelligenz.

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