Fotocredit:
Rosa von Praunheim
17.4.2023
Einlass:
18:30
Uhr
Beginn:
19:00
Uhr

7. Rosa von Praunheim

Rosa von Praunheim wurde 1942 im Staatsgefängnis von Riga unter dem bürgerlichen Namen Holger Radke geboren. Seine leibliche Mutter verhungerte 1946 in einer psychiatrischen Klinik in Berlin. Nach der Geburt wurde Rosa zur Adoption freigegeben, was er erst im Jahr 2000 von seiner Adoptivmutter erfuhr, als sie 94 Jahre alt war. Weitere Kenntnisse vom Tod seiner leiblichen Mutter erhielt er nach längeren Recherchen im Jahr 2006. Seine Nachforschungen dokumentierte er im Film Meine Mütter – Spurensuche in Riga (2007).
Rosa wuchs am Stadtrand von Berlin auf. 1953 floh seine Familie aus der DDR nach Frankfurt am Main. Er fing früh an zu malen und zu schreiben. Studierte später an der Universität der Künste in West-Berlin in der Abteilung Freie Malerei, die er vor dem Abschluss verließ. Fortan arbeitete er als freier Künstler. Mitte der 1960er nahm er den Künstlernamen „Rosa von Praunheim“ an, der eine Reminiszenz an den Rosa Winkel darstellt, den homosexuelle Männer in der Zeit des Nationalsozialismus in Konzentrationslagern tragen mussten, sowie an den Frankfurter Stadtteil Praunheim, wo er als Jugendlicher aufgewachsen war. 1971 wurde er mit den Filmen "Die Bettwurst" und "Nicht der Homosexuelle ist pervers, sondern die Situation in der er lebt" berühmt und berüchtigt. Er gilt als Wegbereiter der politischen Schwulen- und Lesbenbewegung in Deutschland. Er sorgte in zahlreichen Talkshow-Auftritten immer wieder für Skandale. Seine Outings von schwulen Prominenten waren für ihn ein Verzweiflungsschrei auf dem Höhepunkt der Aidskrise. In über 50 Jahren drehte Rosa von Praunheim mehr als 150 Kurz- und Langfilme. Sein Werk umfasst zahlreiche Bücher, Bilder, Hörspiele und Theaterstücke. 2015 erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Rosa kam spät, aber mit einem Paukenschlag zum Theater. 2019 feierte er seinen Geburtstag am Deutschen Theater Berlin mit seinem ersten Theaterstück "Jeder hat eine Oma, nur ich nicht". 2022 kam das Doku-Drama "Rex Gildo - Der letzte Tanz" heraus. Seinen Kultfilm "Die Bettwurst" schrieb er 2022 zu einem Musical um und inszenierte diese Theateraufführung zu seinem 80. Geburtstag im Jahr 2022 in der Bar jeder Vernunft.

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